GG 246

Diodori Siculi Bibliothecae historicae libri XV. Hoc est, quotquot Graece extant de quadraginta, quorum quinque nunc primum Latine eduntur, de quibus in praefatione edoceberis. Adiecta his sunt ex iis libris qui non extant, fragmenta quaedam. Sebastiano Castalione totius operis correctore, partim interprete. Praeterea interiecta est Dictys Cretensis & Daretis Phrygij de bello Troiano historia, ad supplendam lacunam quinque librorum, qui inter quintum & undecimum desiderantur. Basel: Heinrich Petri August 1559. Fol.

Nach einem Nachdruck der Ausgabe Petris von 1548 (GG 244) durch Sébastien Gryphius in Lyon 1552 - nur um einen kurzen Libaniustext erweitert - erscheint die nächste lateinische Ausgabe des Diodor - auch wieder recht wesentlich erweitert - ebenfalls wieder bei Petri. Ihre neue Vorrede an den Leser, die über den Druck Auskunft gibt, stammt, wie schon jene des ersten von 1531 (GG 242), von Petri selber: Diodor habe vierzig Bücher seiner Bibliotheca historica geschrieben, von diesen existierten heute fünfzehn auf griechisch, vom ersten bis zum zwanzigsten alle ausser den Büchern 6-10. Das griechische Werk sei in diesem Jahr erschienen. Daraus dürfen wir schliessen: Der zweite griechische Diodor-Druck (nach dem Oporins für Robert Winter von 1539 [GG 243], auf den Hopper 1548 [GG 244] hingewiesen hat), der ohne Angabe eines Monats 1559 in [Genf] bei Henricus Stephanus erschienen und von diesem Ulrich Fugger gewidmet ist und der als erster fünfzehn Bücher enthält und auch schon 1559 von Bonifacius Amerbach erworben worden ist, muss im Frühling dieses Jahres erschienen sein, vermutlich auf die Fastenmessen hin, und Petri hat sich ihn innert allerkürzester Zeit zu Nutzen gemacht. Von diesen fünfzehn Büchern seien von ihnen zehn im Jahre 1548 gedruckt worden, nämlich die fünf ersten (irrtümlich für deren sechs gehalten) sowie 11-13 und 16/17. Ausser diesen erschienen jetzt die Bücher 14/15 und 18-20 sowie einige Fragmente - nach der Genfer Ausgabe, darf man ergänzen. Übersetzer der fünf ersten sei Poggio, der aus den fünf Büchern deren sechs gemacht habe. Dieser habe sehr knapp übersetzt, mit Absicht, wie aus seiner Vorrede ersichtlich. Es folge ein unbekannter Übersetzer für die vier Bücher 11-14. Dieser habe, im Vergleich zu Poggio, freier und weitschweifiger übersetzt. Buch 15 habe Marcus Hopper, die zwei folgenden Angelus Cospus übersetzt.

Diese aufgeführten zwölf Bücher habe er alle nach der griechischen Vorlage verbessern und wiederherstellen lassen, und es sei einem billigen Leser wohl Genüge geleistet worden. Was die letzten drei Bücher 18-20 betreffe, so seien diese von Sebastian Castellio übersetzt und wie die andern durchgesehen worden, der auch gewisse Fragmente, die er gefunden habe, z.T. übersetzt und beigefügt habe. Für Diodor selber verweise er auf seine beigefügte Vita - nachdem man 1531 (GG 242) noch das Fehlen einer solchen beklagt, 1548 (GG 244) auch nicht mehr gewusst hatte, hat man nun aus der Genfer Ausgabe desselben Jahres den De Diodoro & eius scriptis brevis tractatus Henrici Stephani korrekt mit Nennung des Autors übernommen; auf dessen Druck hat man hingegen nur indirekt hingewiesen.

Castellio ist auch auf der Titelseite als Herausgeber und teilweise Übersetzer unübersehbar genannt; und Dictys und Dares sind, mit Nennung des Grundes auch schon auf der Titelseite, wieder mitabgedruckt (in der griechischen Ausgabe des Stephanus natürlich nicht). Die nächste griechische Ausgabe nach der des Stephanus ist erst zu Beginn des folgenden Jahrhunderts, 1604 in Hannover, erschienen, die nächste lateinische - und letzte vor ebenfalls einer Hannoveraner von 1611, ist wieder ein Druck Petris: 1578 (GG 247). Wieder hat sie einige Zusätze, von andern Autoren.

C C II 9

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: CC II 9

Illustrationen

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Titelseite

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2ar: Vorrede Heinrich Petris an den Leser, 1. Seite.

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2av: Vorrede Heinrich Petris, 2. Seite.

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2Ar: Beginn von Diodors Bibliotheca historica in lateinischer Sprache.

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8Yyr: Kolophon

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8Yyv: Druckermarke von Heinrich Petri.