GG 371

Nicolai Myrepsi Alexandrini Medicamentorum opus, in sectiones quadragintaocto digestum, hactenus in Germania non visum, omnibus tum Medicis, tum Seplasiarijs mirum in modum utile, a Leonharto Fuchsio medico, & Scolae Tubingensis professore publico, e graeco in latinum recens conversum, luculentissimisque Annotationibus illustratum. Acceszit non solum rerum & verborum, sed & medicaminum singulis morbis destinatorum locupletissimus Index... Basel: Johannes Oporin März 1549. Fol.

Nach Handschriften, die sein Herr, König Robert von Sizilien, sich vom Kaiser Andronikos III. von Byzanz (1328-1341) erbeten und erhalten hat, hat dessen Leibarzt Nicolaus de Deoprepio (Nicolaus Regius oder Rheginus, ca. 1280 - ca. 1350) in Neapel neben alter griechischer Medizin auch die pharmazeutische Rezeptsammlung des Leibarztes Kaiser Johannes Dukas Vatatzes' am Hofe von Nikaia Nikolaos Myrepsos ("Salbenkoch") ins Lateinische übersetzt. Nicolaus Myrepsus hatte dazu aus griechischen, lateinischen - u.a. aus dem Antidotarium des Nicolaus Salernitanus aus dem 12. Jahrhundert, der seinerseits schon lateinische Übersetzungen aus dem Arabischen benützt hat - und arabischen Quellen geschöpft und über 2600 Rezepte zusammengebracht. Die Übersetzung des Nicolaus Rheginus gilt als verloren. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts wurde er zudem mit dem damaligen französischen Arzt Nicole Prevost (Praepositi) verwechselt. Der erste Druck des Myrepsus, Ingolstadt 1541, gibt sich als die Übersetzung des Nicolaus Rheginus aus, enthält das Werk des Nicolaus Myrepsus aber nur sehr fragmentarisch und soll nicht die Übersetzung des Nicolaus Rheginus sein. Der Herausgeber, der Ingolstädter Professor der griechischen Sprache (seit 1515), dann der Medizin (seit 1531) Johannes Agricola Ammonius (seine Medicinae Herbariae libri duo sind 1539 in Basel erschienen), hat diesem Myrepsus-Fragment als Ergänzungen das Antidotarium des Nicolaus von Salerno und eigenen Text beigegeben. Ein Nachdruck dieser Ausgabe erschien schon 1543 in Venedig "nuper post germanicam editionem impressus, & quam plurimis in locis castigatus" bei Andreas Arrivabene. 1549 erscheint nun hier in Basel eine völlig neue Übersetzung nach einer griechischen Handschrift, aus der Feder des berühmten Tübinger Arztes und Botanikers Leonhart Fuchs (1501-1566), dessen bedeutendstes und auch heute noch geschätztes Werk, sein Kräuterbuch De historia stirpium, 1542 in aufwendigem Folioformat und gleich darauf auch in handlichem Oktavformat und deutsch in Basel bei Michael Isingrin erschienen war. In dieser Übersetzung wurde das Werk mehrmals nachgedruckt, schon 1549/50 in Oktavformat in Lyon, 1567 in einer Sammlung der Principes artis medicinae des mittleren Robert Estienne, 1625/26 in Frankfurt und noch 1658 in Nürnberg. Bis ins 17. Jahrhundert hinein war es auch das offizielle Handbuch der Pharmazie in Paris. Griechisch ist das Werk bis heute noch nicht erschienen.

Fuchs hebt in seiner Widmung von Tübingen, den 1. Juni 1547 - also fast zwei Jahre vor Erscheinen des Drucks - an den Rat der Stadt Nürnberg sowohl Bedeutung der Werkes des Myrepsus wie die Wichtigkeit der Korrekturen gegenüber der alten Übersetzung nicht zuletzt für die Patienten hervor: Die Heilkunst habe in wenigen Jahren zwar viel von ihrem alten Glanz wiedergewonnen (womit er, wie das folgende zeigt, die Drucke der griechischen Ärzte meint, und nicht etwa die Werke Vesals, für dessen Anatomie er sich durchaus, wie auch jener für ihn - s. unten - eingesetzt hat), die Sparte der Arzneimittel sei hingegen noch nicht von den Fehlern gereinigt. Schwierigkeit und Umfang verzögerten es. Um die einfachen wie die gemischten Arzneien zu kennen, müsse man sämtliche Lebewesen, Pflanzen, Erdformen erforschen. Dazu reiche ein Menschenleben nicht aus, und dazu komme die Bequemlichkeit der Ärzte der Zeit. Sie verliessen sich blindlings auf die Vorschriften und Angebote der völlig ungebildeten Arzneihändler (pharmacopolae), wodurch sie dem Kranken oft nicht nur nicht nützten, sondern sogar schadeten. Denn auch die Arzneihändler kennten die Mittel oft nicht und verliessen sich auf die habgierigsten Krämer und abergläubischen Weiblein. So sei jetzt der ganze Arzneienhandel in Händen von Krämern, Kräuterweiblein und ungebildeten Quacksalbern (Seplasiarii nach deren Strasse in Capua), und viele falsche Mittel, die sich anstelle der echten in den täglichen Gebrauch eingeschlichen hätten, fänden sich überall ungestraft in den öffentlichen Apotheken und würden unter den Augen der Ärzte den Arzneien beigemischt. So verteidigten natürlich die Quacksalber wiederum, im Vertrauen auf diesen Schutz der Ärzte, diese falschen Mittel munteren Sinnes. Daher müsse, um dieser Sparte der Medizin wieder zu ihrem alten Glanz zu verhelfen, zuerst von Gelehrten dieser Augiasstall von den unzähligen Irrtümern ausgemistet werden. Verdienstvoll einige Zeitgenossen, die sich, ohne sich und ihre Finanzen zu schonen, darum schon bemüht hätten. In ihrer Nachfolge habe er in den vergangenen Jahren nach vieler Arbeit die Geschichte der Pflanzen mit deren getreuen Abbildungen publiziert (die Naturtreue dieser Abbildungen, die auf Skizzen von Fuchs selber beruht, machte schon in der Zeit mit den Ruhm des Werkes aus) und werde bald, so Gott wolle, eine zweite, fast gleich an Umfang, doch durch die Schönheit und Seltenheit ihrer Pflanzen weit kostbarer, folgen lassen (dieser zweite Band ist nicht mehr erschienen, doch von den zahlreichen Zeichnungen Fuchsens sind immerhin einige erhalten geblieben). Wolle doch Gott, dass auch andere dieses Studium ergriffen. Ohne dies könne man eine Vervollkommnung der zusammengesetzten Mittel, die die Kräfte eines Menschen übersteige, nicht erhoffen. Denn sämtliche Irrtümer, die sich in jene gebräuchlichen und durch lange Zeit von den Offizinen verwendeten Mischungen eingeschlichen hätten, seien allein auf die Unkenntnis der einfachen Mittel zurückzuführen. Sie könnten somit nur von gründlichen Kennern der Heilstoffe (medicae materiae) verbessert werden (Fuchs selber, Professor in Tübingen seit 1535, hat 1548, also zwischen der Niederschrift dieser Widmung und dem Erscheinen des Werkes, eine auf Veranlassung Vesals erfolgte Berufung Cosimos de Medici als Vorsteher eines neuerrichteten botanischen Gartens in der toskanischen Universitätsstadt Pisa abgelehnt). Übrigens sei die Verkommenheit jener Mischungen allgemein bekannt, da auch die Bücher der Apotheker, nach deren Vorschriften sie hergestellt würden, davon sprächen. Ausserdem könne man vielerorts nachlesen, dass oft Schädliches statt Nützlichem, Gift statt Arznei beigemischt werde. Daher sei es verwunderlich, dass bisher kein Fürst und keine Reichsstadt in Deutschland, ausser ihrem Nürnberg, sich bemüht habe, diesem allgemeinen Übelstand abzuhelfen. Wohl vor etwa fünf Jahren habe ihr weltweit berühmter Rat den jungen, aber in den einfachen Mitteln höchst erfahrenen Valerius Cordus beauftragt, das von den Apothekern Antidotarium benannte Buch, nach welchem sie ihre Zusammensetzungen herstellten, zum Wohl der Kranken von seinen Irrtümern zu reinigen (Valerius Cordus, als Sohn des humanistischen Dichters Euricius Cordus 1515 geboren, hat nach Studien in Wittenberg als Arzt auf Reisen von Sachsen bis Italien sich die Simplicia zusammengesucht und 1542 von Nürnberg den Auftrag erhalten, eine Pharmakopoë zusammenzustellen; sie erschien nach seinem frühen Unfalltod in Rom 1544 in Nürnberg bei Petreius 1546; andere Werke wurden von Conrad Gesner fertiggestellt und herausgegeben, so auch sein Dioskurideskommentar; sein Pharmacorum omnium dispensatorium - sive Antidotarium - wurde als erste Pharmakopoë nördlich der Alpen oftmals, auch in Frankreich, nachgedruckt, in Italien übersetzt, und blieb lange ein beliebtes Handbuch der Apotheker). Obwohl er dessen Arbeit noch nicht gesehen habe (offenbar war sie nicht so rasch nach Tübingen gelangt), zweifle er nicht, dass er die meisten Irrtümer habe ausmerzen können. Wie in vielem andern hätten sie auch hier ihr Pflichtgefühl und ihre Klugheit gezeigt: jenes für das Wohl ihrer Bürger, diese, da sie damit ebenso vielen andern Städten genützt haben dürften und ihre Stadt zum Einkaufszentrum für die Offizinen der übrigen Städte Deutschlands gemacht hätten. Daher widme er auch ihnen seine lateinische Übersetzung des jahrhundertelang vermissten Werkes des Nicolaus Myrepsus aus Alexandria über die zusammengesetzten Heilmittel. Denn da der Grossteil der gebräuchlichen Zusammensetzungen auf Nicolaus, den sie in verderbter Form Praepositus statt Myrepsus nennten, zurückgehe, könnten sie am ehesten nach seiner griechischen Handschrift (e graeco illius codice), die er vollständig zum allgemeinen Nutzen der Ärzte und Apotheker ins Lateinische übersetzt habe, verbessert werden (das Antidotarium des Nicolaus Praepositus von Salerno - auch Nicolaus Salernitanus - war seit den 1470er Jahren mehrmals im Druck erschienen und dann mit dem Erstdruck des Myrepsus von 1541 vermischt worden). Dieser lateinische Nicolaus könne nun ihrem erklärten Ziel dienen. Er hoffe, dass ihnen diese Arbeit willkommen sei, durch die nun Nicolaus, von dem die Ärzte und Apotheker bisher kaum den hundertsten Teil gekannt hätten, vollständig und lateinisch gelesen werden könne. Das könne jeder erkennen, der das Bruchstück, das bisher als hochheilig unter dem Namen des Nicolaus Praepositus in den Offizinen zirkuliert habe, mit seiner Übersetzung vergleiche. Sie verrate nicht nur, dass bisher nicht einmal ein Hundertstel bekannt, sondern dass dieses Bruchstück darüber hinaus voller verstümmelter Rezepte sei. Oft hätten bis zu fünf und mehr Bestandteile gefehlt, die man nun leicht ergänzen könne. Die Willkommenheit der Widmung dürfte auch der Umstand steigern, dass diesen Autor bis dahin weder Deutschland noch Italien gekannt habe. Denn das Werk, das, wohl vor etwa sechs Jahren, von seinem alten Freund Johannes Agricola unter dem Namen des Nicolaus herausgegeben worden sei (die fragmentarische Erstausgabe bei Weyssenhorn in Ingolstadt von 1541: s. oben), sei vom seinen völlig verschieden. Es enthalte höchstens eine oder zwei mit den griechischen zusammenstimmende Zusammensetzungen am Anfang des Buches. Alle übrigen wichen in der Anordnung wie in der Aufführung der Arzneimittel völlig ab. Wie jeder bei einem Vergleich sehe, stamme dieses Werk nicht von Nicolaus (Myrepsus), sondern von einem andern, der einige Mittel aus Nicolaus (hiermit dürfte Fuchs die Teile meinen, die heute als aus dem Antidotarium des Nicolaus von Salerno stammend - und dieses als eine der Quellen des Myrepsus - angesehen werden: s. oben) und verschiedenen andern Autoren (wohl die Teile, die heute als Zusätze Beuerles selber gelten: s. oben) in einem Buch vereinigt habe. Deshalb hoffe er, nicht nur bei ihnen, sondern bei allen studiosi Dank zu ernten, da er, gegen den Brauch anderer, die glücklich und auf der ganzen Welt berühmt zu werden meinten, wenn sie alte Handschriften sorgfältig bei sich hüteten und dem öffentlichen Nutzen entzögen, keine Umstände gemacht habe, die seines Wissens einzige Handschrift des Nicolaus in Deutschland zum allgemeinen Nutzen herauszugeben, zumal sich viele berühmte Heil- und Arzneimittel heute nur in diesem Werk fänden (heute kennt man, obwohl das Werk griechisch immer noch nicht erschienen ist, mindestens deren sechs in Paris, Oxford und Athen). Auch hier fände sich zwar hin und wieder Abergläubisches, das ein Christ aber leicht erkenne. Es sei dem Nicolaus zweifellos das geschehen, was auch heute vielen passiere, die hervorragende Arzneien und andere Dinge mit abergläubischen Zaubersprüchen vermischten. Wenn man daher im heutigen Licht der Wahrheit (in ista veritatis luce) viele sich mit dümmstem Aberglauben abmühen sehe, sei es nicht verwunderlich, wenn Nicolaus in einer Zeit weltweit herrschenden Aberglaubens (d.h. im 'dunklen' Mittelalter...) sich von diesem habe verführen lassen. Es sei zwar nicht gesichert, wann Nicolaus gelebt habe, doch seine Zitate aus Actuarius und Mesuë, der im Jahre 1155 unter Friedrich Barbarossa "geblüht habe", reihten ihn unter die jüngsten griechischen Autoren, in eine Zeit und Welt tiefster Barbarei und dichtesten Aberglaubens (Johannes Aktuarios, kaiserlicher Hofarzt in Konstantinopel um 1280-1320; seine Schrift De urinis war als erste lateinisch 1519 in Venedig, 1522 in Paris und 1529 in Basel bei Cratander (GG 348), sein De medicamentorum compositione in der lateinischen Übersetzung des Jean Ruelle 1539 in Paris und 1540 in Basel bei Winter (GG 349) erschienen, griechisch wie alle andern Schriften erst 1557 in der Gesamtausgabe, ebenfalls in Paris; der jüngere Mesuë, oft mit dem älteren Mesuë = Janus Damascenus verwechselt, wird heute um 1000 datiert; seine Schrift De simplicibus und sein Antidotarium erschienen auch im 16. Jahrhundert in lateinischer Übersetzung noch häufig, erstere von Venedig 1471 bis 1623 um die 30 mal). Dazu komme, dass der Stil des Nicolaus nicht sehr gefällig sei (oratio parum concinna) und mit vielen barbarischen Wörtern in den Zusammensetzungen vermischt. In seiner Übersetzung habe er nicht einen kunstvoll gesuchten Stil angewandt, sondern einen schlichten, in der Hoffnung, dass nicht nur die Ärzte, sondern auch die meist ungebildeten Apotheker ihn verstünden. Dazu habe ihn aber auch der von Nicolaus behandelte Stoff gezwungen, der mit eleganten und ciceronischen Begriffen nicht wiederzugeben sei, zumal auch der persönliche Stil des Nicolaus schmucklos und ohne Glanz sei. Was verlange man auch an Beredsamkeit von einem Salbenmacher? Dem habe er sich angepasst. Aber dafür brauche ein Arzt sich nicht zu entschuldigen. Sogar Cicero verlange von einem Philosophen keine Beredsamkeit, zumal in einem solchen Werk, für das Schmuck und Redefülle sogar unpassend seien. Die heute in den Offizinen gängigen barbarischen Begriffe, die sich überall bei Nicolaus fänden, habe er bewusst belassen, damit die Mediziner erkennten, dass er zu den neuen griechischen Autoren der barbarischen Zeit gehöre und diese Begriffe nicht erst kürzlich entstanden seien, sondern sich zur Zeit des Nicolaus in die Rezepte der späten Griechen eingeschlichen hätten, die jene sich nicht nur aus griechischen Autoren, sondern auch aus arabischen wie Mesuë abgeschrieben hätten. In der Folge gibt Fuchs Beispiele der verschiedenartigen Fremdwörter: lateinischer in griechischer Umschrift leicht "deformierter", arabischer, solcher, die sich nach dem Niedergang der alten griechischen Sprache (post amissam forte linguae veteris gloriam) in die griechische Volkssprache eingeschlichen hätten, gemeinhin für griechisch gehalten zu werden begönnen, wovon fast unzählige bei Nicolaus vorkämen, von niemand verstanden als von denen, die die Sprache verständen, die die Überreste der Griechen heute brauchten, in bestimmter Bedeutung bei ihnen, die den andern unbekannt sei, wie man aus seinen Annotationen zu Nicolaus ersehe. Diese habe er vor allem angefertigt, um durch die Erklärung dieser Wörter der Verlegenheit gewisser Apotheker entgegenzukommen, obwohl auch er bei manchen nicht habe zeigen können, welche Bedeutung sie bei Nicolaus hätten (sie folgen, zusätzlich zu den textkritischen, quellenkritischen und inhaltweisenden Marginalien, jedem einzelnen Kapitel, oft nicht weniger umfangreich als diese). In der Erklärung dieser schwer verständlichen Wörter habe er sich kurz gehalten, da er dies ausführlicher im ersten Buch über die Zubereitung der Heilmittel behandelt habe (Die De usitata huius temporis componendorum miscendorumque medicamentorum ratione libri tres waren 1541 in Basel bei Michael Isingrin im Anschluss an die Methodus compendiaria erschienen; sie erschienen zu vier Büchern erweitert - und so mehrmals, u.a. in Lyon, nachgedruckt - 1555 wieder bei Oporin). Das Werk des Myrepsus solle man, wenn man die Stoffe der ärztlichen Offizinen kennen wolle, immer wieder konsultieren. Ausserdem könne man in den Annotationen erkennen, wie viele Stellen er wiederhergestellt habe. Zudem könne so niemand mit Hilfe seiner Übersetzung die Wiederherstellungen des Textes zu unrecht sich zuschreiben. Denn er gebe hier den in seiner Gattung vorzüglichen Nicolaus für Lateiner in viel besserer Fassung heraus, als sie die (griechische) Handschrift enthalte. Seine Fehler, wie jeder Mensch welche begehe, möge man gegen die Vorzüge aufwägen. Die meisten gingen auf Kosten der einzigen griechischen Handschrift, die so verderbt sei, wie er sonst keine gesehen habe. Er hoffe, bei dieser Menge grässlichster Fehler doch erreicht zu haben, dass ein gerechter Kritiker, der zudem mit solchen Ungeheuern Erfahrung habe, bei ihm nicht Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit vermisse. Für die Übrigen gelte, dass es viel leichter sei, etwas zu tadeln als es selber zu machen oder auch nachzumachen. Sie möchten den Nicolaus gütig entgegennehmen und damit bewirken, dass auch andere ihn mehr schätzten. Damit würden sie nicht nur ihm, sondern auch andern Mut machen, beste Autoren auszugraben. Christus möge ihre auch in dieser unruhigen Zeit Deutschlands blühende Stadt bewahren und weiter zur Blüte bringen.

Das Exemplar der Botanischen Gesellschaft Basel Bot. 4006 Nr. 2, zusammengebunden 1549 (Einband datiert) mit einem lateinischen Frankfurter Dioscorides-Druck ebenfalls von diesem Jahr, wurde 1553 vom Arzt Wilhelm Mögling erworben, ging am 29. November 1566 in den Besitz seines Sohnes Wilhelm Mögling junior über, 1714 an einer Auctio in den Johann Jacob Peyers.

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Bot 4006:2

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Vorrede des Herausgebers Leonhart Fuchs an den Rat der Stadt Nürnberg, datiert von Tübingen, den 1. Juni 1547, 1. Seite (von 6)

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Inhaltsverzeichnis

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Anfang des Textes von Myrepsus mit Anmerkungen von Leonhart Fuchs

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Wort- und Sachindex zu Myrepsus und zu den Anmerkungen von Fuchs, 1. Seite

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