Schaffner, Jakob

Angaben zur Person

* 14. November 1875 in Basel
† 25. September 1944 in Strassbourg

Leben:
Jakob Schaffner stammte aus dem Kanton Baselland und erlebte eine traurige Jugend. Früh verlor er seinen Vater, und seine Mutter brannte mit ihrem Liebhaber nach Amerika durch. Er verbrachte seine Kindheit in einem Waisenhaus im badischen Beuggen. Nach einer Schuhmacherlehre in Basel reiste er als Handwerksgeselle durch Deutschland, das "Land seiner Sehnsucht", und begann zu schreiben. Wieder zurück in Basel konnte er sich bald als Schriftsteller etablieren und zog 1911 endgültig nach Deutschland. Er glaubte an die Sondermission Deutschlands und erlebte 1933 Hitlers Machtergreifung als Beginn einer besseren Zukunft. Wie kaum ein anderer Schweizer Schriftsteller war er der NS-Ideologie verfallen und liess sich für Propagandaarbeit einspannen. Sein Verhältnis zur Schweiz blieb dabei völlig widersprüchlich. Als er 1936 vor Berliner Studenten referierte, schmückte er sein Rednerpult mit einer Schweizerfahne und begrüsste das Publikum mit dem Hitlergruss. Trotzdem empfing ihn Bundesrat Pilet-Golaz 1940 zu einer Privataudienz, was Teile der Schweizer Öffentlichkeit entsetzte. Mit unveränderter Gesinnung fiel er 1944 in Strassbourg einem Bombardement der Alliierten zum Opfer. Nur unter grossen "Unmutsbekundungen" konnte sein Leichnam in seiner Heimatgemeinde Buus beigesetzt werden. 

Auszeichnungen:
Ehrengabe der Schweizerischen Schillerstiftung (1911/1923), Grosser Schillerpreis (1939), Ehrensold des Reichspropagandaministeriums (1937), Johann-Peter-Hebel-Preis (1943)

Bestände UB Basel

Werke im Basler Literarischen Archiv

Historische Sammlungen: Nachlass

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Normdaten