GG 114

Aristotelous hapanta.

Aristotelis summi semper viri, et in quem unum vim suam universam contulisse natura rerum videtur, opera quaecunque impressa hactenus extiterunt omnia, denuo iam collatione vetustissimorum exemplarium, partim integris aliquot libris, veluti peri phytōn duobus, peri aretōn uno, nunc primum adiectis, partim locorum infinitis fere millibus emendatis, ita instaurata atque restituta, ut hic author plane nunc primum e tenebris erutus, in lucem prodijsse videri possit... Basel: Johannes Bebel und Michael Isingrin Maimakterion/November 1539. Fol. 2 Bde.

Schon acht Jahre nach der ersten griechischen Basler Aristotelesausgabe (GG 112) erscheint eine zweite, nun als Gemeinschaftsdruck Bebels und seines Schwiegersohnes Michael Isingrin. Überhaupt sind die ersten fünf griechischen Gesamtausgaben der Schriften des Aristoteles ausnahmslos in Venedig (1495-1498 und 1551-1553) und Basel (1531 [GG 112], 1539 und 1550 [GG 115]) erschienen, die erste anderweitige erst 1584-1587 im gegen Ende des 16. Jahrhunderts neben seiner Messe auch als Buchproduzent aufkommenden Frankfurt. Ein Herausgeber ist in unserer zweiten Basler Ausgabe nicht genannt; einzig im Titel wird auf unzählige Verbesserungen hingewiesen (was generell auch geschieht, wenn es kaum ein paar wenige sind) und immerhin auch auf zwei kleine neue Werke, die beigefügt worden seien. Sie finden sich am Schluss des zweiten Bandes. Die zwei Bücher über die Pflanzen, ein früher Auszug peripatetischer Pflanzenlehre (u.a. der Botanik Theophrasts), galten schon im Altertum - zu unrecht - als Werk des Aristoteles. Die daraus erhaltene Kompilation ist eine griechische Rückübersetzung einer lateinischen Übersetzung des frühen 13. Jahrhunderts, die ihrerseits nach dem Arabischen angefertigt worden war. Sie war gerade im März 1539 bei Robert Winter im Anhang zu den Geoponica erschienen, herausgegeben von Simon Grynaeus im Auftrag des Wiener Professors Johannes Alexander Brassicanus (GG 365). Eine nicht von Aristoteles stammende spätere Kompilation ist auch die kleine Schrift über die Tugenden und Laster: sie hatte Grynaeus - nach zwei vorangehenden griechischen Pariser Drucken, im selben Monat beim selben Drucker mit Übersetzung und Kommentarteil herausgegeben (GG 125). Beides deutet darauf hin, dass Grynaeus, wie 1531, auch wieder diese neue Gesamtausgabe betreut hat.

Aus Besitz des Sebastian Castellio (mit einigen Notizen): B c I 2

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Bc I 2

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Titelseite mit Besitzervermerk (unten, kaum leserlich): "Sebastiani Castellionis"

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Anfang der 'Categoriae'

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Titelseite des 2. Bandes mit Inhaltsverzeichnis

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Letzte Textseite mit griechischem Kolophon

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Druckermarke von Isingrin