GG 294

Urbis Romae Topographia, ad Franciscum Gallorum Regem, eiusdem urbis Liberatorem invictum, libris quinque comprehensa, Bartholomaeo Marliano equite D. Petri auctore. Adiecta priori eiusdem auctoris Topographiae editioni, in hoc Opere sunt: Urbis, atque insignium in ea aedificiorum descriptiones, compluraque alia memoratu digna. Errores nonnulli sublati. Tituli, inscriptionesque... Basel: Johannes Oporin August 1550. Fol.

Nach einem unscheinbaren ersten Oktavdruck der Topographia antiquae Romae des aus der Provinz Pavia stammenden Bartolommeo Marliano in Lyon im Jahre 1534 war 1544 in Rom dessen neue Urbis Romae Topographia im Folioformat in fünf Büchern, nun mit reicher Illustration und Widmung an König Franz I. von Frankreich, den Befreier der Stadt, erschienen: mit Plänen, Ansichten antiker Bauten, Grundrissen, Schnitten, Abbildungen berühmtester Statuen wie der römischen Wölfin und der schon im Altertum nach Rom verbrachten späthellenistischen Gruppenplastik des Priesters von Troia Laokoon und seiner Söhne, die wegen der Warnung des Vaters vor den Griechen von Schlangen umgebracht werden. Oporin hat das Werk sechs Jahre später nachgedruckt. Kopien der Römer Illustrationen hat er schon 1546 in Strassburg bestellt, bei seinem dortigen Freund, dem Pfarrer Conrad Hubert, der auch schon die Holzschnitte zu Gerbels Descriptio Graeciae (GG 293) vermittelt hatte. Die Zeichnungen für die Holzstöcke sind das Werk des nicht unbedeutenden Strassburger Malers und Illustrators David Kandel (teilweise signiert); vom Formschneider erfahren wir durch den Briefwechsel zwischen Oporin und Hubert, den Martin Steinmann veröffentlicht hat. Es ist Meister Christoph, das heisst Christoph Schweicker, wie für den Gerbeldruck. Da man in einem Basler Druck jener Zeit wohl kaum ohne weiteres eine Abbildung eines der populärsten und später - Lessing - meistdiskutierten griechischen Kunstwerke vermutet, möge man sich durch diesen qualitätvollen Basler Nachdruck überraschen lassen.

Das Basler Exemplar E H IV 9 Nr. 3 befindet sich in einem Sammelband aus dem Besitz des Basler Historikers, Polyhistors und Mediziners Heinrich Pantaleon von 1551, dann seines Sohnes Maximilian Pantaleon, dann Remigius Faeschs (1644); das Exemplar E UU V 15 Nr. 1 dürfte aus Besitz Amerbach-Iselin stammen.

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: EH IV 9:3 | EUU V 15:1

Illustrationen

Buchseite

Titelseite

Buchseite

1Dr: Holzschnittdarstellung der römischen Wölfin nach einer Zeichnung des Strassburger Malers und Illustrators David Kandel.

Buchseite

2Gr: Holzschnittdarstellung einer Herkulesstatue von David Kandel.

Buchseite

1Kv: Holzschnittdarstellung der Plastik des troianischen Priesters Laokoon und seiner Söhne von David Kandel.

Buchseite

6Or: Kolophon