GG 354

Pauli Aeginetae , medici clarissimi, Libri Septem, quibus dextra medendi ratio ac via tam in Diaetetico, quam Pharmaceutico & Chirurgico genere compendio continetur, Per Albanum Torinum Vitodurensem partim recogniti, partim recens latinitate donati... Basel: Balthasar Lasius August 1538. 4°.

1532 hatte Albanus Torinus seine Übersetzung der Bücher 1-5 und 7 des medizinischen Kompendiums des Paulus von Ägina - sowohl die Diätetik wie die Heilmittelkunde wie die Chirurgie umfassend - bei Cratander und Bebel herausgegeben (GG 351), 1533 hatte Bebel das dort fehlende sechste Buch in der Übersetzung Giovanni Bernardino Felicianos einzeln folgen lassen (GG 352); hier erscheint nun, im selben Monat, da bei Cratander das Werk griechisch herauskommt, zum erstenmal, worauf im Titel hingewiesen wird, das gesamte Werk in der Übersetzung des Torinus. In seiner neuen Widmung vom 15. März 1538, wieder an Erzbischof Kardinal Matthaeus Lang, weist Torinus zur Entschuldigung hierauf hin: Als er vor einigen Jahren als erster gewissermassen aus dem Stegreif das gewichtige und schwierige Werk des Paulus Aegineta übersetzt gehabt habe, habe er die Verleumdungen dieses gelehrten, aber auch besserwisserischen Jahrhunderts gescheut und das Werk unter seinen Schutz gestellt (zur Frage der Erstübersetzung vgl. allerdings auch Cornarius im späten Druck seiner Übersetzung von 1556 (GG 357); 1532 erschien auch die Übersetzung des Andernacus in Paris: das Thema lag in diesen Jahren offenbar in der Luft). Angriffsflächen habe es durch die Eile bei seiner Entstehung geboten. Doch ausser einem, dessen eigene Phantasterei beim Übersetzen unbeschreiblich sei, habe ihn dank seinem Schutz niemand anzugreifen gewagt. Er selber habe seine Irrtümer nie verschwiegen, vielmehr in seinen Castigationes, die bald nach der eiligen Paulusausgabe erschienen seien, aufrichtig bekannt (im Anhang zu Buch 6: 1533 [GG 352]). Diese habe er als Ersatz für eine zweite Ausgabe publiziert, um so mehr Zeit zu deren Ausarbeitung zu haben. Er habe oft gehofft, sein Erstling wäre nie geboren worden oder sogleich gestorben. Doch derlei Wünsche brächten nichts. So erscheine er nun neugeboren. Und dafür dass der Bischof die ungenügend ausgearbeitete erste Ausgabe nicht zurückgewiesen habe, widme er ihm auch diese. Er habe nicht nur zahlreiche Fehler berichtigt, anderes getilgt, Besseres eingesetzt, sondern das ganze wichtige, aber ebenso schwierige sechste Buch beigefügt, ganz zu schweigen von den Verbesserungen gegenüber der einzigen griechischen Vorlage (im Moment seiner Arbeit noch die allseits bemängelte Aldina von 1528). Er habe nichts dagegen, wenn einer eine bessere Vorlage finde und mehr wiederherstelle, umstelle, ergänze. Daran anschliessend findet sich nochmals die Widmung von 1532, nun in der kleineren Kursive des Paulus-Textes, abgedruckt, und dem Text der sieben Bücher folgt, am 2. März, also zwei Wochen vor der Widmung verfasst, ein kurzes Nachwort an den Leser, in dem Torinus darauf hinweist, dass er aus Anlass des zweiten Druckes den ganzen Text nochmals durchgesehen und einige Stellen annotiert und verbessert habe. Überall befriedigt sei er auch jetzt noch nicht. Die Übersetzung des andern (es muss diejenige des Guinterius Andernacus von Paris 1532 sein) nehme er sich nirgends namentlich vor, denn dies sei seiner Lauterkeit fremd - und fast unausdenkbar.

Ex libris Academiae Basiliensis: L e V 33 Nr. 1

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Le V 33:1

Illustrationen

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2alphar: Vorrede des Übersetzers Albanus Torinus, mit Widmung vom 15. März 1538 an den Erzbischof Kardinal Matthaeus Lang, 1. Seite.

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2alphav: Vorrede, 2. Seite.

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3alphar: Vorrede, 3. Seite.

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3alphav: Vorrede, 4. Seite.

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1ar: Beginn der Schrift des Paulus Aegineta in lateinischer Übersetzung.

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3LLv: Nachwort von Albanus Torinus an den Leser, am 2. März 1538 verfasst, und Beginn der Annotationes.

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4MMr: Schluss der Annotationes und Kolophon.

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4MMv: Druckermarke von Lasius.