Atrocianus, Johannes: Querela missae. - Basel, 1529

Autor  Atrocianus, Johannes
Titel  Querela missae / Ioanne Atrociano authore ; opusculum elegans, ac recens natum atque excusum ; Item eiusdem, Ioannis Atro. Nemo evangelicus ; Praeterea eiusdem Io. Atr. Elegia de bello rustico ; Ad haec Mothonia, & liber epigrammatum eiusdem Jo. Atro.
Impressum  Basileae : [Johann Faber], [1529]
Umfang  64 Bl. ; 17 cm
Notiz  Titeleinrahmung, Zierinitialen
Signaturen: A-H⁸
Drucker und Erscheinungsjahr aus Kolophon: "Basileae apud Ioannem Fabrum Emmeum Iuliacensem, anno M.D. XXIX."
Druckort  Basel
Druckerei  Faber, Johann (Offizin, Basel)
Enthaltene Werke  Atrocianus, Johannes: Epigrammata. - Atrocianus, Johannes: Superbia. - Atrocianus, Johannes: Elegia de bello rustico. - Atrocianus, Johannes: Nemo evangelicus
Bibliogr. Nachweis  VD16 A 4024
Signatur  Aleph D X 25:2
Anm. zum Exemplar  Vorbesitzer des Sammelbandes: Kartause Basel
Zusammengebunden mit: Dionysius Cartusiensis: De perfecto mundi contemptu. - Köln, 1530
Rubrizierungen
Vorbesitzer  Kartause Basel

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Schluss des Textes und Kolophon (S. 64)

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Kommentar

(spl) Der in der Offizin des Johannes Faber Emmeus edierte Druck aus dem Jahre 1529 vereinigt diverse poetische Texte Atrocians, darunter in der Mehrheit solche, die der Autor bereits ein Jahr zuvor in verschiedenen Ausgaben veröffentlicht hatte: So einerseits die Dichtung Nemo Evangelicus, die im Verbund mit der Mothonia 1528 zunächst bei Froben, dann bei Faber erschien (Aleph D X 21:6), andererseits eine Elegie über den Bauernkrieg, welche zusammen mit einer Sammlung von Epigrammen ebenfalls in der Offizin von Faber gedruckt wurde (Aleph D X 21:7; Aleph D X 22:5). Mit Ausnahme der meisten Epigramme zeichnen sich die Werke durch ihren agitatorischen und explizit antireformatorischen Inhalt aus.

Widmungsbrief an Ulrich Marti, Propst zu Beromünster [1]

Der von Atrocian selbst verfasste kurze Widmungsbrief lobt zunächst die Bildung und die Rechtschaffenheit des Adressaten, dann die Stadt Luzern und den Vater des Adressaten, Hans Marti. Vater und Sohn hätten sich um die Stadt und den Glauben verdient gemacht. Die humanitas des Adressaten sei denn auch der Grund dafür, dass Atrocian die querela missae, nach eigenen Angaben erst kurz zuvor verfasst, jenem widme. Es handle sich dabei um ein Werk, das nur einen kleinen Teil des Wahnsinns der eigenen Epoche (... insaniam nostri seculi ...) aufzeige.

Querela missae [2]

Die querela missae umfasst 430 elegische Distichen. Zum Auftakt fordert die personifizierte Messe, aus deren Mund die Verse in der Fiktion des Werks gesprochen sind, den vorbeieilenden Leser auf, kurz innezuhalten und die schwere Klage über das Unrecht anzuhören, welches der Messe im Moment von bestimmten Leuten angetan werde. Es seien dies ungebildete und rohe Menschen. Als Hauptkontrahent der Messe wird über längere Passagen ein gewisser Crispus genannt, hinter dem sich Oekolampad zu verbergen scheint [vgl. Hamm, S. 238-240]. Geklagt wird über die Abschaffung der Bilder, die Beseitigung der Beichte, die Verfemung der Messe, die Absetzung der Heiligen und die Leugnung des freien Willens. Thematisiert wird dabei immer wieder die mangelnde Bildung der Reformatoren, die als ignorante Dummköpfe beschimpft werden. Hilfesuchend wendet sich die personifizierte Messe mehrfach direkt an den Leser, oft als candide lector angesprochen, um die reformatorische Verachtung des altgläubigen Messritus anzuprangern, wobei als Nachdruck verleihendes Stilmittel in erster Linie die Anapher verwendet wird.

Widmungsbrief zum Nemo Evangelicus [3]

Der mehr als sieben Seiten lange Widmungsbrief Atrocians beklagt mit Nachdruck den Sittenzerfall, wobei ein Grundübel in der Missachtung der tradierten christlichen Werte gesehen wird. Kein Zeitalter sei so verdorben wie das eigene, stellt Atrocian mit dem Hinweis auf seine Lektüre geschichtlicher Beschreibungen früherer Zeiten fest. Um die Diagnose des perversum seculum noch zu unterstreichen, zitiert der Humanist in der Folge mehrere Verse aus seiner ebefalls im Jahr 1528 erstmals erschienen antireformatorischen Dichtung Elegia de bello rustico. Insgesamt verbinden sich in Atrocians Klage religiös-christliche Argumentationsmuster mit der Demonstration griechischer Gelehrtheit.

Nemo Evangelicus [4]

Atrocians 307 elegische Distichen umfassende Schrift macht die Reformatoren und insbesondere Luther für alle Wirren und den Tumult verantwortlich, wie er gegenwärtig herrsche. Wie auch in der Elegia de bello rusticosieht Atrocian als Ursache des Bauernkriegs die Reformation. Mord und Totschlag, Plünderung und Zerstörung, all dies habe der Nemo Evangelicus, der evangelische Niemand, verursacht. Besonders beklagt der Humanist zudem den mit der Reformation einhergehenden Niedergang der Bildung, der zur Folge habe, dass bald nur noch die barbara barbaries herrsche.

Mit der Personifizierung des evangelischen Niemand nimmt Atrocian direkt Ulrich von Huttens Dichtung Nemo zum Vorbild (siehe DB V 17:10; DB VI 8:9), was sich in ganz konkreten Anklängen zeigt: So schreibt Hutten zum Auftakt seiner Dichtung Nemo loquitur, Atrocian beginnt das dritte Distichon mit Nemo Evangelicus loquitur; Hutten lässt über längere Passagen hinweg sämtliche Verse mit Nemo anfangen, Atrocians Dichtung weist umfangreiche anaphorische Teile auf, deren Verse durchweg mit Nemo Evangelicus beginnen. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Huttens und Atrocians Dichtung besteht jedoch in der Verwendung des personifizierten Niemand. Während dieser bei Hutten Dinge zu tun vermag, die genau genommen niemand kann (oder eben nur der Niemand), ist der evangelische Nemo bei Atrocian durchaus handelnde Person und realer Anstifter aller Übel. Das Spiel mit nemo funktioniert also nicht in dem Sinne, dass das Wort als Negationsform verwendet wird, sondern es dient der Abwertung des evangelischen Gegners.

Elegia de bello rustico [5]

Die „Elegie über den Bauernkrieg“ hebt an mit mehreren pointierten Fragen, die nach der Ursache für die wilde Raserei der Bauern forschen. Der furor der Bauern bildet denn auch ein wichtiges Motiv, er gibt Anlass zu einer Reihe von Vergleichen mit Beispielen aus der griechischen Mythologie. Die gegenwärtige Zeit, in der überall Laster und Verbrechen herrschen, setzt Atrocian gleich mit den ferrea secla, dem Eisernen Zeitalter; zudem werden Motive aus der christlichen Apokalypse herangezogen. In einer längeren Passage beschreibt Atrocian den Niedergang der Welt anhand von Naturphänomenen.

Besonders wirkungsvoll sind jedoch zwei anaphorische Teile in der Mitte der Elegie. In sechs aufeinanderfolgenden Distichen beginnen acht Verse mit den Worten Quando enim ..., um die Schlechtigkeit der gegenwärtigen Zeit anzuprangern. Kurz darauf lässt Atrocian sogar 24 Distichen mit der an Ephes. 4, 20 anlehnenden Formel Non didicit Christum ... anfangen, um in polemisch antithetischen Gegenüberstellungen die Untaten der aufständischen Bauern aufzuzeigen und sie mit den Leit- und Glaubenssätzen der Reformation zu verbinden.

Auf die Klage der Unmöglichkeit, alle Verbrechen der servilia bella in gebührender Weise in Elegien zu besingen, folgen wiederum zahlreiche Bezugnahmen auf die antike Mythologie, wobei das Bauernvolk, das Bücher verbrennt, als schlimmer angesehen wird als Procrustes und andere von Theseus erschlagene Schurken. Die Elegie endet mit dem Wunsch, man möge einsehen, dass nur Friedenszeiten alles zum Erblühen bringen, sowie mit der Feststellung, dass die eigentliche Ursache des Krieges bei den Lehrern der Reformation zu suchen ist, die die Bauern mit falschen Reden verführten.

Im Ganzen zeichnet sich Atrocians Elegie sowohl sprachlich wie inhaltlich durch unzählige Anklänge an die antike Literatur aus, wobei als Vorbild und Quelle neben Vergil, Horaz und Ovid insbesondere auch Valerius Maximus dient. Besonders hervorzuheben sind zudem die vielen Parallelen, welche die Elegia de bello rustico mit der ebenfalls im Jahr 1528 erstmals veröffentlichten Dichtung Atrocians Nemo Evangelicus aufweist.

Die Dichtung Mothonia hoc est Superbia [6]

Die mit einem kurzen Widmungsbrief versehene Schrift Mothoniabesteht aus lediglich 64 Distichen. Die Dichtung, in der sich viele Anklänge an klassische Autoren finden, ist in der Ich-Form formuliert, handelndes Subjekt ist die regina superbia. Gemeint ist der evangelische Hochmut, wie im Verlauf der Dichtung deutlich wird. Dieser Hochmut brüstet sich, über die ganze Welt und über alle Dinge zu herrschen. Und nicht nur bezeichnet er sich als den schönsten und den reichsten, sondern auch als den gelehrtesten weit und breit. Er singt seiner Meinung nach am schönsten, weiss am meisten auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, der Medizin und des Rechts. Insbesondere weiss er auch am besten, die Heilige Schrift auszulegen. Er versteht zu dichten, spricht alle Sprachen und ist beredter als irgendjemand anderer. Gleichzeitig bezeichnet sich die superbia der Reformation in Atrocians Dichtung aber auch als die Urheberin der traurigsten Kriege. Sie ist es, die Aufstände vorbereitet, sie ist es, die die Bauern aufstachelt.

Epigramme [7]

Den letzten Teil des Drucks bildet eine heterogene Sammlung von Epigrammen Atrocians. Die bis auf eine Ausnahme in Distichen gefassten Gedichte weisen ganz verschiedene Thematiken und Ausrichtungen auf. Als Adressaten finden sich Figuren aus der Mythologie, anonyme, lediglich durch eine bestimmte Charaktereigenschaft gekennzeichnete Empfänger (in avarum, in irrisorem), vornehmlich aber Zeitgenossen Atrocians. Ein längeres Epigramm wendet sich an den als poeta doctus gerühmten Humanisten Heinrich Glarean und preist dessen Gelehrsamkeit. Ebenfalls nennenswert ist ein kurzes Gedicht Ad clarissimum iureconsultum, Doctorem Bonifacium Amorbacchium, das die heruntergekommenen Sitten der Zeit beklagt und gute Gesetze wünscht. In diversen Epigrammen finden sich antireformatorische Züge sowie Bezugnahmen auf den Bauernkrieg; eine Spitze gegen den Basler Reformator Oekolampad liefert das Gedicht Ad D. Christophorum comitem de Lupfen, de instabilitate rerum mundanarum.

Dass einige der hier abgedruckten Epigramme schon viel früher entstanden sind, zeigen etwa die Gedichte an Kaiser Maximilian I, der bereits 1519 gestorben ist. Neben einem kurzen, im Asclepiadeus minor gehaltenen panegyrischen Carmen findet sich ein lediglich drei Distichen umfassendes Epitaph auf den Kaiser. Die Sammlung schliesst mit zwei religiös gefärbten Texten: einem Epigramm an die Jungfrau Maria, die als so grossartig bezeichnet wird, dass sie nicht einmal durch Vergil, Horaz oder Homer würdig besungen werden könnte, sowie einer Ad Deum Opt. Max. precatio, die sich ebenfalls durch die Verknüpfung von christlich-religiösen und antik-humanistischen Vorstellungen auszeichnet.

Im vorliegenden Druck ist die Anzahl der Epigramme gegenüber der Sammlung des vorangegangenen Jahres beinahe verdoppelt worden. Was die hinzugekommenen Gedichte anbelangt, widmet Atrocian mehrere Epigramme berühmten Anekdoten aus der römischen Antike, so etwa der bei Gellius und in Macrobs Saturnalien überlieferten Anekdote über Papirius Praetextatus, der im jugendlichen Alter vor dem Senat schlagfertiges Verhalten zeigte, oder derjenigen über die Priesterin Sibylle, welche ihre Bücher dem römischen König Tarquinius Superbus zum Kauf anbot. Dazu kommen weitere Epigramme an Zeitgenossen und Freunde, beispielsweise an Beatus Rhenanus, der mit compatrem suum angesprochen wird.

Weitere Werke im Sammelband

Der vorliegende Druck ist zusammengebunden mit einer 1530 in Köln edierten Ausgabe des Werks De perfecto mundi contemptuvon Dionysius des Kartäusers, welchem zum Schluss poetische Stücke von Heinrich Glarean und Sebastian Brant beigegeben sind (siehe: Aleph D X 25:1).

Weiterführende Literatur

Hamm, Joachim: Servilia bella. Bilder vom deutschen Bauernkrieg in neulateinischen Dichtungen des 16. Jahrhunderts. Wiesbaden, 2001 [Zu Atrocians Elegia de bello rustico insbesondere die Seiten 225-244 und 304-328, die eine Edition der Elegie, eine deutsche Übersetzung in Prosa sowie Anmerkungen bieten]

Folkerts, Menso: Eine Verwechslung mit Folgen. Die Humanisten Acronius und Atrocianus. In: Sudhoffs Archiv. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte 85/1 (2001), S. 55-63

Titel und Incipits

[1] Widmungsbrief an Ulrich Marti, Propst zu Beromünster [zum Text]

Multae eruditionis et humanitatis viro, D. magistro Huldricho Marti, Beronensis collegii praeposito digniss. Ioannes Atrocianus s. d.
Incipit: Ab incunabulis, atque ab ineunte aetate

[2] Querela missae [zum Text]

Querela missae Ioanne Atrociano authore.
Incipit: Siste parum transis properans qui candido lector

[3] Widmungsbrief zum Nemo Evangelicus [zum Text]

Reverendissimo in Christo P. et illustri principi Philippo episcopo Basiliensi, Ioannes Atrocianus, salutem.
Incipit: Cum fere omnis

[4] Nemo Evangelicus [zum Text]

Ioannis Atrociani, nemo evangelicus, reverendiss. in Christo P. & illustri principi Philippo episcopo Basiliensi dicatus.
Incipit: Ecce iterum ignotis veniens e sedibus adsum

[5] Elegia de bello rustico [zum Text]

Ioannis Atrociani elegia de bello rustico anno. 1525. in Germania exorto.
Incipit: Quis furor exagitat Germanas undique gentes

[6] Die Dichtung Mothonia hoc est Superbia [zum Text]

D. Chonrado Calceolo Ioannitae, amico suo singulari, Ioannes Atrocianus s.
Incipit: Quod praeeminenti eruditione

Mothonia, hoc est, superbia Ioanne Atrociano authore.
Incipit: Evolvens animo nostrae virtutis honorem

[7] Epigramme [zum Text]

De libris Sibyllinis, ac de rege Tarquinio Superbo.
Incipit: Venerat ad regem (dicunt monimenta) Superbum

Quod Nili ortum nemo unquam viderit, quodque idem fluvius mulieres natura steriles, reddat foecundas.
Incipit: Fontem Niliacum populis vidisse negatum

In Gallia tres soles et tres lunae visae Cn. Domitio, et G. Fannio coss.
Incipit: Tres in Gallorum visi sunt climate soles

Caio Mario ac Caio Flacc. coss. Nuceriae ulmus vento eversa, sua sponte erecta in radicem convaluit.
Incipit: Consulibus Flacco et Mario perstraverat ulmum

De papyrio praetextato admirabilis ingenii puero.
Incipit: Curia quando viros olim Romana vocabat

De miserabili Milonis Crotoniensis interitu.
Incipit: Praevalidum passim celebrant monimenta Milonem

De Psyllis qui in Syrtibus Africanis colebant, deque eorum interitu.
Incipit: Syrteis incoluit Libycas gens nomine Psylli

Caio Mario et Caio Flacc. coss. arimini canem fuisse locutum nova res erat, hodie non est novum, neque infrequens: quia hodie saepe loquitur canis.
Incipit: Quod canis humano quondam de more locutus

Amitterni cum ex ancilla puer nasceretur, ave dixit, Q. Servilio, et Attilio Sarrano coss.
Incipit: Res nova, res mira est, infans a matre recenter

Puer ex ancilla quatuor pedibus, manibus, oculis, auribus, et duplici obscoeno natus, L. Furio, et Attilio Sarrano coss.
Incipit: Et pedibus, manibusque, oculis, atque auribus ecce

Cur qui in aquam calidam descendit, si se non moverit, minus uritur, sed si agitatu suo aquam moverit, maiorem sentit calorem.
Incipit: Nemo potest omnes naturae discere causas

Ioannis Frobenii epikēdion
Incipit: Quae penitus nulli mors crudelissima parcit

Ad Valerium Arimaspum ex barbae longitudine laudem atque nomen sanctimoniae venantem.
Incipit: Enutris barbam mire tonsoris egentem

Ad ingenuum adolescentem Theodoricum ab Engelsperg compatrem suum, de vera nobilitate.
Incipit: Nemo Theodrice est, qui te reprendere possit

In Pamphagum mire voracem, atque ea quae vomuerat resorbentem.
Incipit: Sunt hominem qui te dicant ó Pamphage multi

Ad Ioannem Gilherum quomodo quis hac tempestate aerunosa, queat sibi eruditionis famam comparare apud Germanos.
Incipit: Omnia contemne audacter, si doctus haberi

In Danaen puellam.
Incipit: Affectas nimium Danae formosa videri

In Sylvanum.
Incipit: Dic Sylvane mihi, ferrum quid stringere gentem

De taciturnitate ad Ioannem Valtenbergium.
Incipit: Qui vitare velit permulta incommoda tutus

In avarum.
Incipit: Aurum si plueret, si pontus funderet aurum

Ad D. Fridolinum Meulium, quam ob causam nolint hodie nonnulli sanctorum, licet Evangelio conformes, legendas (ut vocant) recitari.
Incipit: Scire cupis cur displiceat virtutibus actam

Epitaphium Baldasaris Angeli Rinfeldensis.
Incipit: Cinxit Apollinea Caesar mea tempora lauro

De speculo ad Onophrym Atrocianum filium suum.
Incipit: Inventum est speculum quo seipsum nosceret omnis

In fabulas Aesopicas.
Incipit: Fabula grandiloquis olim celebrata poetis

Ad Gebhardum Wagner, de quodam iactabundo, qui dicit: haud dubito carnifici porrigere cervicem ob Christi nomen, cum tamen propter eundem egeno vix tribuat nummum, nec pravis affectibus resistat.
Incipit: Est qui magnifico verborum pondere sese

Ad Leonardum Susher de insano Pamphili amore, qui post multos atque innumeros labores, cum se crederet iam nactum potiundae Glycerae opportunitatem, oleto perfundebatur.
Incipit: Pamphilus insano Glycerae laqueatus amore

Ad Maximilianum. Caesarem.
Incipit: Si quis magnanimi nomine principis

Ad D. Christophorum comitem de Lupfen, de instabilitate rerum mundanarum.
Incipit: Nonne vides huius quam fallax gloria mundi?

Epitaphium Maximiliani Caesaris.
Incipit: Hac requiescit humo Caesar ter maximus olim

Ad Henricum Glareanum poetam laureatum.
Incipit: Conveniunt raro doctrina et vita probata

In irrisorem.
Incipit: Nil non irrides, nil non stolidissime rides

Ad clarissimum iureconsultum, Doctorem Bonifacium Amorbacchium.
Incipit: Induperatores quid sanctas condere leges

Ad Albanum Torinum.
Incipit: Si tibi mellitum misera hac aetate videtur

Cornelius Cursius emerat parvo aere speculum, quod furtiva ablatum manu amare deflebat: et ni consolatus eum fuisset quidam ex amicis suis, dolore contabuisset.
Incipit: Emerat hoc speculum parvo Cornelius aere

Epitaphium Ioannis Aquilae.
Incipit: Hanc tu qui transis tumbam dilecte viator

Pro Imperatoris Turcarum imagine, quam nobis dono dabat Io. Faber Emmeus Iuliacensis.
Incipit: Hic est Turecarum foedissimus induperator

In Claudiam Edentulam, et tamen salacem.
Incipit: Lumina quid iactas? Oculos quid Claudia iactas?

In Serviam anum loquacem.
Incipit: Nunquam non loqueris, vidit te nemo tacere

Ioannes Gloterus, Ioanni Atrociano, humanorum studiorum professori celeberrimo, amicoque optimo felicitatem.
Incipit: Pegasidum salve tutor facunde cohortis

Ioannes Atrocianus, Ioanni Glothero respondet.
Incipit: Salve Musicolas inter numerande disertos

Iulia venerat ad Augustum licentiore habitu, ipsumque offenderat. Mutavit cultus sui postera die morem, et patrem placavit. At ille qui pridie dolorem suum continuerat, gaudium continere non potuit. Et quantum (ait) in filia Augusti probabilior est hic cultus? respondit Iulia; hodie me patris oculis ornavi, heri viri.
Incipit: Caesaris Augusti (res non est ficta) propago

Ad humaniss. virum d. magistrum Chonradum Geili praefectum imperialis civitatis Lutkirchen.
Incipit: Cur te non memorem vir praestantissime? cur te

Ad Leonardum Budinam Labacensem de instabilitate fortunae.
Incipit: Nunquam eadem Fortuna manet, Fortuna misellos

Ad Foedericum Ungarum, cur mingentibus accidat, ut et crepitum ventris aedant.
Incipit: Accidit interdum certe mingentibus ipsis

Cur nutrices, cum somnum infantibus alliciunt, eos moveant? ut humores motu cerebri moveant.
Incipit: Matribus id moris passim nos esse videmus

De vino.
Incipit: Est dulcis natura potens, et maxima vini

De hoc.
Incipit: Impia tentavit certe hoc mirabilis ille

De est.
Incipit: Tristia quod nobis Est verbum bella paravit

De corpore.
Incipit: Nec dormit corpus, nam pugnat semper, et arma

Cur sues sursum spectantes, silent cum baiulantur? quia supra caetera bruta ad humum semper vergunt. Foetore enim delectantur, eumque requirunt. Ergo in repentina illa aspectus mutatione, plurimoque lumine silentium perferunt.
Incipit: Ecce sues, quarum est grunnitus aedere crassos

Onophryus Atrocianus de literarum osoribus.
Incipit: Perniciosa vomunt totum venena per orbem

Ad Beatum Rhenanum compatrem suum.
Incipit: Doctor an melior nostrum haud finire Beate

Ad beatam virginem Mariam.
Incipit: Salve regali pollens diademate virgo

Ad Deum Opt. Max. precatio.
Incipit: O pater aetherea resides qui celsus in aula

Erwähnte Personen: Arimaspus, Valerius*; Englisberg, Dietrich von; Gilherus, Johannes*; Waltenberger, Johannes; Meulius, Fridolinus*; Angelus, Baldasarus*; Wagner, Gebhardus*; Sussherr, Leonhardus; Maximilian I, Kaiser des Römisch-deutschen Reichs; Lupfen, Christoph von; Glareanus, Henricus; Amerbach, Bonifacius; Oecolampadius, Johannes; Thorer, Alban; Cursius, Cornelius*; Aquila, Johannes; Imperator Turcarum*; Gloter, Johannes; Gundelsheim, Philipp von; Calceolus, Chonradus*; Luther, Martin; Hutten, Ulrich von; Atrocianus, Onophryus; Froben, Johann; Martin, Ulrich; Martin, Hans; Geili, Chonradus*; Budina, Leonhard; Unger, Fridericus; Rhenanus, Beatus

Themen: Historisch: Bauernkrieg 1524-26; Reformation; Luzern; Tarquinius Superbus; Papirius Praetextatus, Lucius; Augustus, Kaiser des Römischen Reichs; Julia (Tochter des Augustus); Milon von Kroton

Themen: Poetisch: Asclepiadeus minor; Elegie; Epigramm; Distichon, elegisches; Elegisches Distichon; Anapher; Panegyricus; Epicedion

Themen: Literaturhistorisch: Horatius Flaccus, Quintus; Vergilius Maro, Publius; Ovidius; Valerius Maximus; Aesopus; Macrobius; Gellius, Aulus

Themen: Philosophisch, Theologisch: Apokalypse; Maria (Jungfrau)

Themen: Mythologisch: Theseus; Procrustes; Eisernes Zeitalter; Zeitalter, Eisernes; Danae; Silvanus; Sibylle

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