Scheuchzer, Johann Jakob an Bernoulli, Johann I (1721.01.05)

Aus Bernoulli Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Briefseite   Briefseite   Briefseite   Briefseite  


Kurzinformationen zum Brief       mehr ...
Autor Scheuchzer, Johann Jakob, 1672-1733
Empfänger Bernoulli, Johann I, 1667-1748
Ort Zürich
Datum 1721.01.05
Briefwechsel Bernoulli, Johann I (1667-1748)
Signatur Basel UB, Handschriften. SIGN: L Ia 667, Nr. 46*
Fussnote



File icon.gif Monsieur et tres honoré Amy.

Qu'est ce que vous ditez de la Magistrature Censorienne? apres que j'ay depeché mes arrets foudroyants, il m'est tombé entre mes mains l'original de la derniere Censure que j'ay l'honneur de vous communiquer par celle cy comme un complement de l'ecrit, qui est entre vos mains.[1]

Hr. verwalter Hofmeister[2]. Imprimatur, es scheint aber, die vorred seye noch nit vollkommen.

Hr. Theol. Hottinger.[3] p. 43 stehet, Jobs vornemster Zwek seye gewesen die Erkantnus Gottes aus seinen werken, und die Erkantnus seiner selbst, aber der p. cit. allegirte locus Job. 19 zeiget, das Job sich auch mit betrachtung seines Erlösers belustiget.

Hr. Chorh.r Holzhalb.[4] Laßt sich diese Praefation wol gefallen: der Author Epistolae redt in Thes. sehr wol, der rang aber, so er Philos. Nat. über die Philologiam Sacram gibet, durffte zu disputiren sein, so aber dißmal nit in quaestion kommet.

File icon.gif Hr. Zunftm.r Hofmeister[5]. Mich nimt wunder, das die vorgehenderen Herren zum Druk dises Brieffs, von deme nit weiß, ob er fingirt oder nit, so leicht den consens geben. Es gefallt mir darinn viel nit, als z. E. die Wort: die herrliche Geheimnus der Natur etc. läge verborgen, wann diser gelehrte Commentarius nit an das Liecht trätte. Item: die Philosophia Nat. und Mathesis seye der Philologiae Sacrae weit vorzuzeuhen, etc. etc. der ganze Brieff ist ein erschrokenliches rühmselen von diesem Jobischen Werk. Ita sentio.

Hr. Examinator Füesslin.[6] Sibi nihil censendum esse censet.

Hr. Theol. Lavater[7]. Hat nichts wider den druk einzuwenden, sondern überlaßt alles Hern Authori.

Antistes.[8] Imprimatur.

Voilà mes sentences! Qu'est ce que vous fairez, avancer ou reculer?

L'Epitre et La Preface resteront dans leur entier; et l'une aussi bien que l'autre se moquera des injures.

Je viens ajouter un Exemplaire de notre Gazette Francoise[9] File icon.gif pour que vous puissiez donner ordre, en cas qu'elle vous plaist. Je suis de tout mon coeur, avec un profond respect Monsieur votre tresh. et tres ob. servit.r D. J. J. Scheuchzer.

Zuric ce. 5. Janv. 1721.


Fussnoten

  1. Scheuchzer schickte die Abschrift eines weiteren seine Jobi physica sacra betreffenden Zensurtext, nachdem er mit dem Brief von 1720.12.29 bereits erste Zensurbemerkungen dazu gesendet hatte.
  2. Hans Kaspar Hofmeister (1655-1731), Professor für Griechisch und 1710-1717 Stiftsverwalter.
  3. Johann Jakob Hottinger (1652-1735), Professor der Theologie am Carolinum in Zürich.
  4. David Holzhalb (1677-1731), Professor für Philosophie am Carolinum in Zürich.
  5. Johannes Hofmeister (1669-1740), Zunftmeister zum Weggen.
  6. Heinrich Füssli (1677-1722), Zürcher Schultheiss, Zwölfer zur Schmieden und Landvogt von Regensburg als Vertreter des grossen Rates.
  7. Johann Jacob Lavater (1657-1725), Professor der Theologie.
  8. Nüscheler, Johann Konrad (1672-1737).
  9. Eine französischsprachige Zeitung aus Zürich konnte bisher nicht identifiziert werden. Möglicherweise handelt es sich um die 1689-1787 in Bern erschienenen Nouvelles de divers endroits, die üblicherweise auch Gazette de Berne genannt wurden. Das hier erwähnte beigelegte Exemplar ist anscheinend nicht mehr erhalten.


Zurück zur gesamten Korrespondenz