GG 125

Aristotelis De virtutibus libellus plane aureus, nuper quidem Graece inventus, iam vero primum per Simonem Grynaeum latinitate donatus. Cum exactiore quadam virtutum divisione per eundem Simonem Grynaeum. Basel: Robert Winter März 1539. 8°.

1529 war bei Pierre Vidoue in Paris (en epiphanestatē polei Leuketia) eine kleine Schrift unter dem Namen des Aristoteles erschienen, mit einem griechischen Geleitbrief von Jean Chéradame, Griechischlehrer in Paris, zuletzt als Nachfolger Guillaume Postels am Collège de France: Über die Tugenden und die Laster: eine Liste der Tugenden und Laster, wie sie Aristoteles in der Nachfolge der vier Kardinaltugenden Platos zwar aufgestellt hat; die hier vorliegende allerdings ist eine späte systematisierende und stereotypisierende Kompilation seiner entsprechenden Untersuchungen. 1538 ist die kleine Schrift nochmals in Paris griechisch erschienen, mit Widmung von Alexandre Chamaillard an Odet de Coligny, Cardinal de Chatillon, bei Chrétien Wechel. Wenige Monate danach erscheint sie nun in Basel mit einer Übersetzung von Simon Grynaeus, der 1531 die grosse griechische Aristotelesausgabe in Basel betreut hatte (GG 112) und wohl auch die zweite, die noch gegen Ende dieses selben Jahres 1539 erscheint (GG 114), betreut hat, ebenso die lateinische von 1538 (GG 113). Die Widmung von Chamaillard wird wieder abgedruckt und zwischen den griechischen Text und die - erste - lateinische Übersetzung wird eine kurze Abhandlung des Grynaeus über die wahre Tugend und ihre vier Arten eingefügt. Die kleine Schrift ist noch mehrmals gedruckt worden: zunächst ist sie in die Aristotelesausgabe von Ende 1539 aufgenommen worden, dann mit der Übersetzung des Grynaeus als Anhang in Georgius Gemistus Plethon, Elegans ac brevis quatuor virtutum explicatio, bei Oporin 1552, in das Compendium vitae et mortis bei Conrad Waldkirch 1586 (GG 153) und in Strassburg 1621 in die Epitome doctrinae moralis des Theophil Golius.

In kleiner Sammelbroschur aus Besitz des jungen Basilius Amerbach (1533-1591) wohl von 1547: FNP VII 53 Nr. 2

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: FNP VII 53:2

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Vorrede von Alexandre Chamaillard an Odet de Coligny, Cardinal de Chatillon (schon in der Ausgabe bei Chrétien Wechel, Paris 1538, abgedruckt), 1. Seite

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Vorrede 2. Seite; Anfang der Schrift des Aristoteles im griechischen Original

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Druckermarke von Robert Winter