Scheuchzer, Johann Jakob an Bernoulli, Johann I (1710.12.30)

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Autor Scheuchzer, Johann Jakob, 1672-1733
Empfänger Bernoulli, Johann I, 1667-1748
Ort Zürich
Datum 1710.12.30
Briefwechsel Bernoulli, Johann I (1667-1748)
Signatur Basel UB, Handschriften. SIGN: L Ia 667, Nr. 14*
Fussnote Original



File icon.gif Vir Celeberrime.

Fautor et Amice honoratiss.me[1]

Quam heic in originali mitto habui de Veneris praeterito Praelectionem Mathematicam,[2] studio, ut videbis, eo directam, ut praejudicia Theologorum possent deponi, et veritas manifestari alijs. Satis, ut patebit[3], scripto huic inest salis, satis roboris, satis Libertatis, sed παῤῥησίαν hanc voluit infensum Theologorum et Ministrorum pene omnium contra Mathesin odium. Dixi hanc Lectionem in frequentissima nonsolum Professorum sed inprimis primi ordinis Politicorum, aliorumque Panegyri. Si forte consultum judicaveris prelo mandare scriptum, Tibi id linquo; Hic satis ego praestiti dicendo, quod non auderem imprimendo. Judica, Vir Clarissime, pro Tuo erga Mathesin affectu et rei necessitate, imo erga Remp. Literariam amore, benevole, et addenda adde, subtrahenda subtrahe. Judicabis autem id facile, si prelo debebit subijci hoc scriptum, fieri id debere me quasi inscio per alios. Ha septimana Fratrem[4] reducem expecto; qui Geneva scribit se neutiquam dubitare, quin in Moivraei manus venerint Tuae Literae.[5] His vale et ama porro Tuum J. J. Scheuchzer P.

Tiguri. d. 30. Dec 1710.

File icon.gif Quodsi non consultum judicaveris Typis mandare hanc Lectionem[6] remittas eam rogo.[7]


Fussnoten

  1. Am Briefkopf findet sich folgende Notiz von der Hand Johann I Bernoullis: "Hae litterae aliquamdiu deperditae postea repertae, quarto demum mense mihi redditae fuere." Bernoulli bezieht sich dabei auf den Umstand, dass dieser Brief mit der dazugehörigen Beilage auf dem Postweg verloren ging und erst im April des folgenden Jahres wieder aufgefunden wurde. Bernoulli berichtet darüber in seinem Brief von 1711.04.22.
  2. Bei der hier erwähnten Beilage handelt es sich um das autographe Manuskript der Antrittsvorlesung von Johann Jakob Scheuchzer, die später unter dem Titel Praelectio de matheseos usu in theologia ..., Tiguri [Zürich] (Chr. Hardmeyer) 1711, gedruckt wurde. Wie aus Scheuchzers Brief von 1711.01.18 hervorgeht, handelte es sich dabei um das Originalmanuskript. Da der Brief und die dazugehörige Beilage für verloren gehalten wurden, hat Scheuchzer mit dem Brief von 1711.01.18 eine weitere Abschrift der Rede geschickt. Der verloren geglaubte Brief und die dazugehörige Beilage wurden im April 1711 wieder aufgefunden, weshalb Bernoulli am Ende im Besitz von zwei Kopien der Vorlesung war. Eine dieser zwei Handschriften ist in der UB Basel unter dem Titel Praelectio Mathematica habita d. 28. Nov. 1710 Tiguri in frequenti Auditorum Corona, UB Basel Ms L I a 721, fo. 122-138, aufbewahrt. Diese Fassung unterscheidet sich teilweise von der gedruckten, denn sie enthält auf fo. 122 eine Liste mit den Anreden der bei der feierlichen Ansprache anwesenden Honoratioren, die im Druck weggelassen wurde.
  3. Korrigiert aus "videbis".
  4. Johannes Scheuchzer (1684-1738).
  5. Zu diesem Brief von Johann I Bernoulli an Abraham de Moivre siehe die Anmerkung im Brief von 1710.11.05.
  6. Scheuchzers Praelectio, s. o.
  7. Obwohl in der Universitätsbibliothek Basel nur eine Kopie dieser Handschrift aufbewahrt ist und Scheuchzer hier um Rücksendung des Originalmanuskripts bittet, findet sich in keinem der von dieser Korrespondenz überlieferten Briefe eine Textstelle, aus der hervorgeht, dass Johann Bernoulli eine der zwei von Scheuchzer an ihn gesandten Kopien seiner Praelectio zurückgesendet hätte.


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